Mehr regionale Anstrengungen zur Integration von jungen Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt nötig

 

Junge CDU-Politiker wollen eine Perspektive aufzeigen und fordern eine regionale Initiative

 

 

Osnabrück. Zu einem Austausch trafen sich jetzt drei führende CDU-Nachwuchspolitiker aus dem Südlichen Emsland mit dem Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, Marco Graf. Dabei wurde vor allem deutlich, dass es nötig ist, Flüchtlinge in Ausbildung und Beschäftigung zu bringen. Nur so könne eine erfolgreiche Integration gewährleistet werden.

 

In der Diskussion zwischen IHK-Hauptgeschäftsführer Graf und dem Lingener CDU-Vorsitzenden Christian Fühner, dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden von Freren Johannes Lis und dem Ratsherrn der Gemeinde und Samtgemeinde Spelle, Jonas Roosmann, zeigten sich alle im Ziel einer guten Integration einig. Der Weg dorthin werde aber ein anstrengender und langer sein.

 

Die Herausforderungen der Arbeitsmarktintegration können nur gemeistert werden, wenn die Gesellschaft es vor Ort in den Kommunen schaffe, die Flüchtlinge mit Bleibeperspektive zum einen sprachlich zu qualifizieren und zum anderen vom Wert einer dualen Ausbildung zu überzeugen. Insbesondere die jungen Flüchtlinge stellen eine große Chance für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt dar. Marco Graf machte deutlich, dass man den Menschen Zeit für den Spracherwerb geben müsse: "Die Unternehmen in unserer Region sind bereit, ihren Beitrag zu leisten. Vorher muss aber die Politik dafür Sorge tragen, dass diese Menschen die deutsche Sprache vermittelt bekommen. Insbesondere die Berufsschulen leisten wertvolle Arbeit und bereiten die jungen Flüchtlinge auf einen Beruf vor", so Graf weiter.

 

Der Vorsitzende der Lingener Stadt-CDU, Christian Fühner stellte am Rande des Gespräches fest: "Es gibt viele Flüchtlinge, die sich in unsere Gesellschaft einbringen, unsere Sprache lernen und ihren Beitrag leisten wollen. Um diesen Menschen auch langfristig eine Perspektive zu bieten, benötigen wir regionale Instrumente und Maßnahmen, die Integration auch ermöglichen." Dabei sei nach Ansicht von Fühner vor allem die Landesregierung in der Pflicht. Die Kommunen haben Ideen und Potenzial um die Menschen vor Ort zu integrieren.

 

Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende aus Freren, Johannes Lis, wies auf den Wert der betrieblichen Ausbildung hin: "Wir müssen individuell auf die Flüchtlinge eingehen. Besonders die jungen Flüchtlinge müssen ihre Chance erkennen. Wer eine Ausbildung beginnt, verdient auf kurze Sicht weniger, auf lange Sicht aber kann er sich fachlich entwickeln und auch ein gutes Einkommen erreichen." Diese Mentalität und die Überzeugung vom Wert der dualen Ausbildung müsse man bei Flüchtlingen wecken, so Lis. Er sieht hier Integrationskurse in der Pflicht. "Am Ende müssen aber auch die Flüchtlinge selbst aktiv werden, sich engagiert im Spracherwerb zeigen und Praktika nutzen."

 

Eine weitere Baustelle sieht Jonas Roosmann im Bereich der Anerkennung von Kompetenzen und Abschlüssen. Konkrete und erfolgreiche Umsetzungen von Kompetenzfeststellungsverfahren sind nicht ausreichend vorhanden. " Der wichtigste Punkt ist jedoch der Spracherwerb. Hier muss die Finanzierung langfristig gesichert werden, um den Menschen eine Perspektive aufzuzeigen. "

 

Die drei jungen CDU-Politiker waren sich mit Graf einig, dass eine realistische Sicht notwendig sei: Längst nicht alle Flüchtlinge seien gut ausgebildet und bereit, die deutsche Sprache zu lernen. Durch gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Flüchtlingen könnten dennoch Erfolgsgeschichten geschrieben werden.