Regionale Landwirtschaft sollte stärker unterstützt werden
CDU thematisiert Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
Lingen. Dass Nachhaltigkeit viele Aspekte umfasst, haben Anke Paulsen von der Landwirtschaftskammer und Sandra Reichenberger vom Unverpackt-Laden in Lingen (Ems) im Interview in der neuen UNIONLounge des CDU-Kreisverbandes Lingen deutlich gemacht.
Geleitet wurde das Interview von Skadi Menne, die im Kampagnen-Team „Innovation & Nachhaltigkeit“ des CDU-Kreisverbandes Lingen mitwirkt und eingangs die Frage nach der Bedeutung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ den beiden Diskussionspartnern stellt. Sowohl für Anke Paulsen als auch für Sandra Reichenberger bedeutet der Begriff „Nachhaltigkeit“ ein sparsames Handeln mit den endlichen Ressourcen, die auf der Welt vorhanden sind. Reichenberger versucht den Begriff noch umfassender zu sehen und die daraus folgenden Konsequenzen in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen.
Anke Paulsen, Skadi Menne, Sandra Reichenberger und Christian Fühner MdL (von links nach rechts) in der UNIONLounge.
Dies ist für Sandra Reichenberger auch die Motivation gewesen, den Unverpackt-Laden in Lingen (Ems) zu gründen, um mehr Plastik und Müll im Alltag einzusparen. Dabei habe sie vielfältige Beispiele gesucht und gefunden. Die Umsetzung eines Genossenschaftsmodells war dabei aus ihrer Sicht genau richtig, um eine breite Bevölkerungsschicht zum Mitmachen zu mobilisieren. Die Nachfrage waf überwältigend und zeigt aus Sicht von Reichenberger, dass regionale Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich umsetzbar ist.
Aktuell läuft die Einrichtung eines kleinen landwirtschaftlichen Betriebs, auf dem die produzierten Nahrungsmittel direkt vermarktet werden können. Hier sieht sie mehr Handlungsbedarf durch die Politik, die kleinere regionale Betriebe nicht aus dem Fokus verlieren darf. Sandra Reichenberger dankte in diesem Zusammenhang der Landwirtschaftskammer für die gute Beratung bei der Betriebsgründung.
Das Sterben von landwirtschaftlichen Hofstellen wird laut Anke Paulsen leider durch den hohen Kostendruck verursacht. Der Landwirt hat immer mehr steigende Kosten, die insbesondere durch bürokratische Auflagen entstehen und die Betriebe so kaum noch Gewinne erwirtschaften können. Hier müsse man ansetzen und gerade den kleineren Betrieben eine Unterstützung geben. Dabei sei ein nachhaltiges Handeln in der Landwirtschaft tief verwurzelt und im ureigenen Interesse der Beteiligten. Ohne eine große Insektenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität können die landwirtschaftlichen Hofstellen gar keine Nahrungsmittel produzieren. Neben mehr Vertrauen in die eigene Landwirtschaft wünscht sich Anke Paulsen eine weitere Veränderung in der Fördermittelpolitik, um beispielsweise Grünflächen vermehrt für Blumenwiesen zu nutzen.
In Süddeutschland gibt es deutlich kleinere Betriebe, die Lebensmittel produzieren und dabei ein auskömmliches Einkommen haben. Das wünscht sich Sandra Reichenberger auch für Niedersachsen. Sie möchte mit ihrem kleinen Betrieb zeigen, dass es möglich ist und hofft auf weitere Unterstützung für die Direktvermarktung. Lokale Lebensmittel werden immer stärker in der Bevölkerung nachgefragt und diesem Bedarf möchte sie nachkommen.
Das komplette Video kann unter dem folgenden Link vollständig angesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=5Om6SCxejks&t=23s
Zum Hintergrund: Die UNIONLounge ist ein vom CDU-Kreisverband Lingen gegründetes Format im Rahmen der Kampagnenreihe „Innovation & Nachhaltigkeit“. Es sollen verschiedene Zukunftsthemen vorgestellt, erörtert und diskutiert werden, die von CDU-Mitgliedern geleitet werden. Dazu werden externe Referenten und Personen eingeladen. Da Veranstaltungen derzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie nur unter besonderen Hygiene-Vorschriften stattfinden können, werden die Interviews, Diskussionen und Vorträge auf den digitalen Kanälen des CDU-Kreisverbandes für die Öffentlichkeit publiziert.