„Viel für den Mittelstand erreicht“
MIT über den Erbschaftsteuer-Kompromiss der Koalitionsspitzen
Lingen – Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (MIT) in Lingen wertet die in der Koalition vereinbarten Verschonungsregeln für Familienunternehmer bei der Erbschaftsteuer als Teilerfolg. Wolfgang Paus, Vorsitzender des MIT-Kreisverbandes Lingen: „Jetzt wissen die Familienunternehmer: Der Erbfall führt nicht zur Existenzgefährdung des Unternehmens."
Der Kompromiss sei in vielen Punkten deutlich besser als der ursprüngliche Gesetzentwurf, so die Einschätzung von Wolfgang Paus. Er begrüße die Verschonungsregeln für den Mittelstand: „Der Druck von MIT und CSU hat sich gelohnt. Wir in Lingen und dem Emsland sehen die Vorteile, dass die Einigung nun verfassungsfest ist und dass die SPD mitgeht.“
Auch die Absenkung des Kapitalisierungsfaktors, mit der eine überhöhte Unternehmensbewertung verhindert würde, wertet Paus als Erfolg. Es gebe sogar Verbesserungen gegenüber der bisherigen Rechtslage: So würde jetzt erstmals berücksichtigt, wenn Erben aufgrund der Gesellschaftsverträge ihre Erbanteile nicht ohne weiteres verkaufen können. Wenn Erben in ihr Unternehmen investieren, werde das zudem steuermindernd begünstigt. „Das ist gut für unsere Unternehmen, für unsere Arbeitsplätze und den Wirtschaftsstandort Lingen und das südliche Emsland insgesamt“, sagte Paus.
Positiv bewertet Paus auch, dass kleinere Unternehmen bis fünf Mitarbeiter leichter eine Steuerbefreiung erhalten. Kritisch sei allerdings, dass nur zehn Prozent des Verwaltungsvermögens verschont würden. „Das Verwaltungsvermögen ist häufig für die Fortführung des Betriebs wichtig und es ist nicht einzusehen, dass es so stark bei der Steuer herangezogen wird“, sagte Paus: „Das könnte auch für Unternehmen in unserer Region zum Problem werden.“
Insgesamt sei es aber für die heimische Wirtschaft eine Erleichterung, dass bald Rechtsklarheit entstehe. „Die Erbschaftsteuer darf den Erfolg unserer mittelständischen Familienunternehmen nicht gefährden. Mit dem jetzt gefundenen Kompromiss sehen wir die Gefahr weitgehend gebandt“, sagte Paus.