13.10.2008
Zukunftschancen verbessern
CDU diskutierte familienpolitische Entwicklungen
el Lingen. "Wie viel Eltern braucht ein Kind?" Diese rhetorische Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe "Emsland 2020" des CDU-Kreisverbandes Lingen. Mit Fachleuten wurde die Entwicklung von Lebensformen diskutiert. Sie stellen für kommunalpolitische Entscheidungen große Herausforderung dar, betonte Kreisvorsitzender Heinz Rolfes. Die Situation der Kinder im Alter zwischen null und sechs Jahren stehe im Fokus der aktuellen Inforeihe. Neben dem Ersten Kreisrat Reinhard Winter diskutierten Dr. Birgit Stoßberg, Fachbereichsleiterin Gesundheitsamt, sowie Petra Hohnhorst, Leiterin des Familienzentrums St. Bonifatius Lingen, mit Teilnehmern. "Kaum jemand hat sich vor wenigen Jahren die rasante Entwicklung im Bereich der Kinderbetreuung im Emsland vorstellen können", wies Heinz Rolfes auf die zahlreichen Maßnahmen hin, die hier für die Familien initiiert wurden. Rolfes ergänzte: "Dabei stellt sich in zunehmendem Maße die Frage, ob es neben der Familie auch andere akzeptable Formen gibt." Fakt sei, so Rolfes, dass immer mehr Väter und Mütter ihr Familien- und Berufsleben miteinander vereinbaren möchten. Mit generationsübergreifenden und nachbarschaftlichen Begegnungen, mit familienorientierten Dienstleistungen sowie mit der Förderung von Kindern und Beratungsangeboten seien die Möglichkeiten sehr vielseitig.
"Kinder zwischen null und sechs Jahren stehen im Fokus"
Heinz Rolfes, CDU-Kreisvorsitzender
Die aktuelle Entwicklung zeige auch im Emsland, dass die Zahl der Geburten immer weiter zurückgeht, erläuterte Reinhard Winter. Seit dem Jahr 1996 mit 3910 Geburten seien es im Jahr 2007 nur noch 2845 Kinder gewesen. Die voraussichtliche Tendenz sei weiter fallend, so der Dezernent des Landkreises Emsland. Diese Tatsache wirke sich mittelfristig auch auf die Kindertagesstätten, auf die Schulen und natürlich auch auf die Familien aus. Deshalb sei es nach seiner Überzeugung sehr wichtig, dass die Familie als Lebensform gefördert werde, indem man alternative Betreuungsformen und Hilfen ausbaut. Frauen müssten sich für ein Kind entscheiden können, ohne den Beruf aufgeben zu müssen. In den letzten Jahren sei im Emsland vorbildliche Arbeit geleistet worden. Die Ergebnisse würden heute von vielen Regionen in Deutschland als mustergültig angesehen, so Winter. Zentrales Ziel sei dabei immer, die Zukunftschancen der Kinder und ihrer Familien zu verbessern.
Im Fokus stehe auch die Förderung von Kindern sogenannter bildungsferner Haushalte. (Siehe weiteren Bericht auf der Seite Emsland).
Das Wohl der Kinder muss nach Auffassung von Dr. Birgit Stoßberg, Heinz Rolfes, Petra Hohnhorst und Reinhard Winter (von links) im Mittelpunkt stehen.Foto: Heinz Krüssel
Quelle: Lingener Tagespost vom 13. Oktober 2008