13.10.2008
"Kindernetz Emsland" berät Familien mit Kindern
Einrichtung bietet jungen Müttern und Vätern Unterstützung an - Der Fokus ist auf Kinder bis zu drei Jahren gerichtet
el Lingen. Als "Knotenpunkt aller Beratungen" versteht sich das vor gut einem Jahr gegründete "Kindernetz Emsland". Das betonte Dr. Birgit Stoßberg (Gesundheitsamt Emsland) in einer Inforeihe des CDU-Kreisverbandes Lingen. Die ersten Erfahrungen seien grundsätzlich sehr positiv, so Frau Stoßberg. Inzwischen würden über 120 emsländische Familien das neue Angebot annehmen und sich ganz nach individuellen Erfordernissen von Fachkräften begleiten lassen. Die "Mütterberatung" sei in früheren Jahren ganz selbstverständlich von jungen Müttern und Familien angenommen worden. In dieser sinnvollen Tradition sieht sich auch das Kindernetz Emsland.
Ein Kind großzuziehen bedeute eine große Verantwortung. Gerade in den ersten Wochen oder auch schon während der Schwangerschaft komme es nicht selten zu Schwierigkeiten. Was zunächst ganz harmlos erscheine, könne sich zu ernsthaften Problemen mit negativen Folgen für die Entwicklung des Kindes auswachsen und auch negative Auswirkungen auf die Familiensituation haben, unterstrich die Leiterin des Gesundheitsamtes ihre langjährigen Erfahrungen.
Deshalb seien Mütter und Väter willkommen, wenn sie sich in einer belastenden Situation befinden, sich unsicher sind oder sich überfordert fühlen oder niemanden um Rat fragen können. In dem Zusammenhang regte die Ärztin Initiativen und Maßnahmen an, junge Menschen besser zu befähigen, gute Eltern sein zu können. Das "Kindernetz Emsland" kann auf ein Team aus erfahreneren Kinderärztinnen, Hebammen und Kinderkrankenschwestern zurückgreifen. Sie alle verfügen über einen guten Überblick über mögliche Hilfsangebote im Emsland. Gemeinsam mit den Betroffenen würden ganz individuelle Lösungen gesucht, erläuterte Birgit Stoßberg das Angebot, das sich besonders an Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren wendet. Selbstverständlich sei das Beratungsangebot des "Kindernetzes Emsland" für die Betroffenen völlig kostenlos und selbstverständlich freiwillig und ohne jeden behördlichen Druck. Im Dienst der Kinder und ihrer Familien sieht Erster Kreisrat Reinhard Winter die kreisweit eingerichteten Familienzentren, von denen es inzwischen 24 gibt und die bei den KiTas angesiedelt sind.
Über die praktische Arbeit in den fünf Lingener Familienzentren informierte Petra Hohnhorst, Leiterin des Familienzentrums St. Bonifatius Lingen. Die Angebote, die sich insbesondere an Kinder von einem halben Jahr bis zu sechs Jahren richten, würden sehr gut angenommen. Dieses gelte ebenso für die Schulkinderbetreuung.
Deutlich bemerkbar sei auch im Emsland der weiter steigende Bedarf an Krippengruppen, betonte Petra Hohnhorst.
Überrascht sei man über die sehr positive Reaktion auf das erweiterte Angebot "Mittagstisch" gewesen.
Quelle: Lingener Tagespost "KREIS EMSLAND" vom 13. Oktober 2008